Ich bin mal dem Gefühl meiner größten Angst nachgegangen, um zu ergründen, was es denn ist, wovor ich am meisten Angst habe.
Denn egal, womit ich mich konfrontiert sehen könnte, ich denke jedes Mal: "Das ist nicht der Ursprung meiner größten Furcht!" Das liegt daran, dass ich im Grunde die Gewissheit verspüre: "Gott wird mich da schon durchtragen."
Nicht einmal der Tod ist etwas, das ich für fürchtenswert halte, da ich fest daran glaube, dass er nur die Türe in ein noch viel schöneres Leben darstellt.
Also wovor habe ich dann noch Angst? Gibt es da noch was?
Ich muss zugeben, ja so ist es. Und zwar einiges.
Aber es ist weniger die Angst vor Sturm, sondern eher, unvorbereitet von ihm überrumpelt zu werden.
Es ist nicht das Unglück, sondern vielmehr davon überrascht und überfallen zu werden.
Das Unvorhersehbare.
Das Unberechenbare.
Ich habe keine Angst davor, mich im Kampf einem Feind zu stellen; es ist vielmehr das, von ihm aus dem Hinterhalt überfallen zu werden, wenn ich grad gar nicht damit rechne.
Schutzlos ausgeliefert zu sein, weil ich meine Deckung verlassen habe, da ich mich in Sicherheit wähnte.
Das macht mir Angst.
Das nimmt mir meine Sicherheit.
Denn unvorhersehbare Gefahren und Unglücke können an jeder Ecke auf dich lauern. Sie warten nur drauf, dass du aufhörst, mit ihnen zu rechnen und dann schlagen sie zu, wenn es dich am härtesten trifft.
Und du kannst nichts mehr tun. Du warst nicht vorbereitet und kannst nichts mehr daran ändern. Es wäre jedoch falsch, in dauernder Vorsicht zu leben und hinter jedem Baum ein Unglück zu erwarten. Davon wird man glaub irgendwann verrückt und nimmt sich alle Lebensqualität.
Warum aber behaupte ich jedoch, Furcht wäre überflüssig? Es gibt doch allen Grund dazu, oder etwa nicht?
Nun, das Schaf hätte allen Grund in Panik und Verzweiflung über die herannahenden Wölfe zu geraten - wenn...
...ja, wenn da nicht der Hirte wäre, der jede Gefahr kommen sieht, die das unbedarfte Schaf treffen könnte. Und der alles dafür tut, um sein Schaf zu schützen, es zu verteidigen und aus der Gefahr zu erretten. Und DESHALB braucht das Schaf keine Angst zu haben, obgleich es alleine schutzlos, schwach und nichtsahnend jeder Gefahr ausgeliefert wäre.
WEIL ES EINEN HIRTEN HAT!!!
Und wir haben auch einen Hirten!
Jesus ist unser Hirte, der sich vor uns stellt und die Feinde mit all seiner Kraft zurücktreibt, wenn uns die Wölfe aus dem Unterholz angreifen.
Jesus ist die Glucke, die ihre Flügel schützend über ihre Kücken breitet, wenn das Feuer aus dem Nichts heraus über sie hereingebrochen ist.
Er ist der Kapitän, der uns durch den Sturm hindurchsteuert und der als letzter das Schiff verlassen würde, sollte es jemals zu sinken drohen.
Jesus ist unsere Burg, in der wir sicher sind, selbst wenn unser Haus in sich zusammengestürzt ist.
Jesus ist unsere Rettungsweste auf hoher See, unser Sicherungsseil an der steilen Felswand und unser Fallschirm hoch in den Lüften.
In Jesus haben wir einen Begleiter, der alles vorhersieht! Der mit allem rechnet! Der für alles vorgesorgt hat. Der uns zu jeder Zeit beisteht. Der für alles einen Plan hat. Der den Ausweg aus jedem Labyrinth kennt. Für den keine Gefahr zu groß und keine Herausforderung unüberwindbar ist. Der allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist. Und der uns so liebt, wie der Vater sein Kind, der Hirte sein Schaf und die Glucke ihr Kücken.
Mit IHM an unserer Seite ist jede Furcht überflüssig!!!
Es sei denn, ich vertraue ihm nicht.
Gott segne euch!
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Es gibt manche Prediger, die sagen, dass uns Gott vor allen Gefahren bewahrt. Unser Vertrauen auf ihn sollen wir werfen.
Doch ich misstraue diesen Aussagen wegen folgendem. Ein David musste mehrfach vor den Schergen flüchten; Hiob verlor sein ganzen Hab und Gut und seine geliebten Kinder; Paulus erlitt Schiffbruch auf dem Weg zu seiner Verurteilung und Paulus ertrug lebenslänglich eine Erkrankung. Heutzutage erleiden viele Christen in muslimischen Ländern Qualvolles allein wegen ihrer Zugehörigkeit. Unser geliebter Jesus Christus, der geliebte Sohn unseres Gottes wurde gequält und gekreuzigt.
Manchmal überkommt mich Furcht bei diesen Vorstellungen. Doch wohin "lenkt man den Wagen, wenn man nicht auf der schmale Strasse nicht auf die Beschilderung und das Ziel achtet"? Unsere Schilder sind die Worte Gottes ganz persönlich an uns im Gebet und der Stille gerichtet und Jesus unser Ziel. Die schmale Straße sind die Gebote Jesus und er selbst derjenige, der am Ziel wartet. Wer aber holt den "Wagen" aus der Grube, wenn man sich hat ablenken lassen von Furcht (dem brüllenden Löwen) am Wegesrand? Es ist immer noch Jesus, der einem vergibt und hilft mit Gottes Geist, was wir nicht vermögen.
Ich glaube auch nicht, dass Gott uns vor allem Übel bewahrt. Er KANN es - aber er tut es nicht. Erstens, weil es für uns gar nicht das Beste wäre; und zweitens aus genau dem Grund, den du auch genannt hast: in der Bibel lernen wir Gott anders kennen.
Trotzdem brauchen wir uns nicht zu fürchten, wenn wir wissen, selbst wenn ich durchs finstere Todestal muss, begleitet mich Jesus. Er gibt mir für alles die Kraft und er weiß, was er tut, bei allem, was er zulässt. Er sieht weiter als wir und manche Schwierigkeiten sind tatsächlich so gut für uns (zumindest im Nachhinein), dass es sich nicht gelohnt hätte, sie zu vermeiden.
Was ich damit sagen will ist: wir können uns blind von Gott führen lassen, ohne Furcht - selbst wenn es durch schwierige Zeiten und Trübsal hindurchgeht.
Wir brauchen keine Angst vor dem Unberechenbaren haben, denn wir müssen mit dem, was kommt, nicht alleine fertig werden. Und in der Bibel heißt es, uns wird nicht mehr aufgeladen, als wir tragen können. Selbst, wenn es sich oft anders anfühlt. Meist brechen wir jedoch weniger unter den Lasten zusammen, sondern vielmehr unter den Sorgen, die wir noch nicht an Jesus abgegeben haben.
Ja, genau so verstehe ich es auch. Verstehe, Du magst Zitate nicht so, aber dann mach ich es
'Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.' Matthäus 11,29-30.