Die Einen bedauern, Gott nicht reden zu hören; die Anderen interpretieren seine Stimme in alles hinein, was sich irgendwie zu fügen scheint. Jene lauschen angestrengt darauf, jeden Handgriff von Gott bestätigt zu bekommen; und andere sind der festen Überzeugung, wenn Gott ihnen etwas mitteilen möchte, so wird er schon einen Weg finden, um sich verständlich zu machen. Manche meinen, nur das, was Gott durch ein Zeichen bekräftigt, ist wirklich verlässlich; und dann gibts welche, die schwören auf ihren inneren Friede als Gottes Stimme.
Was stimmt denn jetzt?
Woran kann ich mich orientieren, um Gottes Stimme sicher zu erkennen und nicht zu überhören oder in irgend etwas falsch hineinzuinterpretieren?
Jesus sagte: Meine Schafe hören meine Stimme.
Kann es denn dan so schwer und kontrovers diskutiert sein, was Gottes Stimme ist und wie wir sie unterscheiden können?
Es heißt 'nur ein fahrendes Auto kann Gott lenken'.
Es ist aber auch so, dass Gott uns nicht an jeder Kreuzung mit Gewalt davon abhält, falsch abzubiegen.
Ich habe es erlebt, wie Gott in meinem Leben Brücken zum Einsturz gebracht hat, um mich vor einem falschen Weg zu bewahren. Aber ebenso haben sich Wege wie aus Zauberhand geebnet, die sich jedoch als falsch herausgestellt haben.
Man kann nicht erwarten, dass Gott uns alle Entscheidungen abnimmt und uns vor allen Fehlern bewahrt. Das wäre glaub eine total falsche Vorstellung von Gott und vom Leben. Gott lässt zu, dass wir aus Fehlern lernen DÜRFEN. Es scheint auch nicht tragisch zu sein, lebenslang Konsequenzen von falschen Entscheidungen ausbaden zu müssen. Bei Gott zählt glaub der Maßstab: Alles, was uns näher zu ihm bringt, was uns im Glauben wachsen lässt und worin wir lernen können, ihm ähnlicher zu werden, ist GUT.
Schlimmer, als Fehler zu machen, wäre:
Überheblich zu werden, weil wir KEINE Fehler machen.
Schlimmer, als Konsequenzen auszubaden, wäre:
Rücksichtslos und verantwortungslos zu werden, weil es KEINE Konsequenzen hätte.
Doch nun zurück zum Thema:
Wie ist das jetzt mit Gottes Reden?
Ich denke, wir werden nicht immer das bekommen, was wir wollen. Nicht immer eine klare Antwort auf unsere Frage. Nicht immer die Lösung, die wir gerne hätten. Keinen All-round-Schutz davor, auch falsche Entscheidungen zu treffen.
Aber wichtig ist:
Gott redet! Und es ist wichtig, auf ihn zu horchen und ihn zu fragen, selbst wenn wir zunächst nichts verstehen sollten. Und wenn wir ihn mal falsch verstehen sollten, so ist das auch nicht tragisch. Da steht Gott denk ich drüber. Wichtig ist nur, sich nicht völlig darauf zu verkrampfen, von Gott unbedingt zu allem eine konkrete Antwort erhalten zu wollen.
Jesus sagte: Werdet wie die Kinder.
Wie sind denn die Kinder?
Sie kennen die grundlegenden Regeln und Verbote. Wenn sie dagegen verstoßen, merken sie an den Konsequenzen, dass es nicht gut war. Sie wissen aber auch, dass die Eltern sie begleiten und im Notfall einschreiten. Oder zumindest dann zum trösten da sind. Doch kein Kibd verliert deshalb die Abenteuerlust, Neugier und Lebensfreude. Kein gesundes Kind lässt sich von der Angst leiten, nur nichts falsch zu machen. Kein Kind fragt 20x nach, ob es etwas nehmen darf, wenn es ihm der Vater kommentarlos entgegenstreckt. Und kein Kind bleibt tagelang am Treppenabsatz stehen, nur weil es noch keine Antwort bekommen hat, ob es in den Garten zum Spielen gehen darf.
Kinder machen nicht immer alles richtig, aber trotzdem sollen sie uns als Vorbild dienen.
Damit ist doch alles klar, oder nicht?
Gott segne euch.
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