Bedeutet 'glauben', ...
... sich super zu fühlen, weil man mutig genug ist, wie Petrus aus dem Boot auszusteigen?
... sein Liebstes wie Abraham den Isaak auf den Altar zu legen und zu vertrauen, dass Gott es notfalls auch wieder aus den Toten erwecken wird?
... sein Leben lang an einem riesigen Schiff zu bauen, im Vertrauen darauf, dass es allem Anschein zum Trotz irgendwann einen Sinn erfüllen wird?
Ich habe in letzter Zeit einige herausfordernde Predigten (von Matthias Brandtner) angehört und mich gleichzeitig angesprochen, herausgefordert und überfordert gefühlt.
Ja, ich würde so gerne Gottes Gegenwart auf besondere Weise spüren und erleben.
Ja, ich würde auch so gerne Wunder und das direkte Reden und Führen des Heiligen Geistes erleben.
Ja, ich würde auch gern alle Ängste überwinden und kühn und mutig mit Jesus übers Wasser laufen.
Ja, ich würde auch gern kompromisslos in der Nachfolge sein und die Unterwelt aus den Angeln heben.
Ja, ich wäre gern ein so guter, fleißig betender, fastender, Bibel lesender, evangelisierender, Opfer bringender, liebender, vorbildlicher und hingegebener Christ, wie ich das gerne hätte.
Ja, ich hätte gern die Weisheit Salomos, die Liebe Christi und die Geduld unseres Vaters im Himmel.
Und ja, eigentlich kämpfe ich damit, dass ich ängstlich, verzagt, schnell entmutigt, gereizt, hadernd, zerrissen und schwach bin.
Ich würde gern aus dem Boot aussteigen - aber ich wage es nicht.
Ich wäre gern kompromisslos - aber ich vermag es nicht.
Ich möchte kühn und furchtlos sein - aber ich bin es einfach nicht.
Ich würde Jesus gern ehre machen ... - aber ich tue es nicht.
Doch:
Wer wäre Gott, wenn seine Gnade von meinem Vermögen abhinge?
Ists nicht so, dass Gottes Größe gerade meinen Zerbruch braucht, damit ich nichts mehr zu rühmen habe, als Gottes Barmherzigkeit?
Ist Gottes Kraft nicht gerade in meiner Schwachheit mächtig?
Fragte Jesus Petrus nicht einzig nach seiner Liebe - und nicht seiner Treue, Zuverlässigkeit und seinem Glauben?
Gab es nicht im Leben eines jeden Glaubenshelden Zeiten, in denen sie schwach, ängstlich, untreu oder gar depressiv waren?
Muss ich besser sein, als Mose, David, Petrus, Paulus, Abraham, Jakob, Elia,... um Gott zu gefallen?
Will ich Gott etwas mit meinen Opfern und meiner Frömmigkeit beweisen? Oder mir etwas verdienen? Erkaufen? Seine Gnade vielleicht? Führt Gott eine Strichliste? Hat er ein Punktesystem für seine Zuwendungen uns gegenüber?
Wenn wir diesen Eindruck haben, dann verkennen wir ganz schön das Herz und das Wesen der Gnade Gottes!
Gott liebt uns. Und er will mit uns eine Beziehung. Er will unser Herz, unsere Hingabe. Er möchte uns segnen und beschenken.
Doch er lässt sich nicht kaufen. Er lässt sich um seine Geschenke nicht erpressen. Wir müssen auch nicht darum betteln.
Glaube ist eigentlich so EINFACH!
Es geht darum, unverdient zu empfangen.
Zu vertrauen, ohne etwas zu leisten.
Geliebt zu sein, trotz allen Versagens.
Zu danken, ohne zu verstehen.
Trotz Angst einfach weiterzugehen.
Sich mit letzter Kraft an einen starken Gott zu klammern.
... und wenn ich noch nicht bereit bin, einen Glaubensschritt weiter zu gehen, ...
... so ist Gott geduldig, gnädig und voll Liebe!
Ohne Vorwurf!
Ohne Strafe!
Ohne Ablehnung!
Und das darf ich EINFACH im Glauben annehmen. Weil ich sein Kind bin. Und weil es nicht darauf ankommt, was und wie ICH bin.
Sondern darauf, wer und wie ER ist!
Gott segne euch!
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