10 Wir gedenken, o Gott, an deine Gnade inmitten deines Tempels.
11 Wie dein Name, o Gott, so reicht auch dein Ruhm bis an die Enden der Erde; deine Rechte ist voller Gerechtigkeit. (Ps 48:10-11, Schlachter)
10. Gott, wir gedenken deiner Güte oder Gnade, wörtlicher: sinnen (vergleichend) über deine Gnade. Heilige Menschen sind nachdenkende, sinnige Menschen; sie lassen Gottes Wunder nicht an ihren Augen vorüberziehen und in Vergessenheit verschwinden, sondern sinnen emsig über sie nach. Und welch köstlicher Gegenstand solch stillen Nachsinnens ist die Gnade Gottes! Wie könnte eine Seele, die Gott liebt, des Themas müde werden! Wir tun wohl daran, in Zeiten der Trübsal der früher erfahrenen Freundlichkeit Gottes zu gedenken, und ebenso nützlich ist das in den Tagen des Wohlergehens. Die dankbare Erinnerung an Gottes Wohltaten versüßt uns manchen bittern Trunk und läutert unsere Freuden. In deinem Tempel. Der beste Ort, um sich andächtig in Gott zu versenken. Wo der HERR sich am herrlichsten offenbart, entzündet sich auch am inbrünstigsten die Liebe zu ihm. Wo sich Gottes Kinder versammeln, bilden sie einen lebendigen Tempel, und wenn wir beisammen sind, sollte unser tiefstes Sinnen sich der Güte und Gnade des HERRN zuwenden, die sich auf so mannigfaltige Weise in der Erfahrung eines jeden einzelnen der lebendigen Steine dieses Tempels kundtut. Solches Gedenken an die erfahrene Barmherzigkeit sollte mit beständigem Lobpreisen des HERRN verbunden sein. Nahe dem Schaubrottisch, der an Gottes Güte erinnert, stehe der Räucheraltar, auf dem die Weihrauchwolken unseres Dankes aufwärts steigen.
(Charles Haddon Spurgeon)
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