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"Verlasst euch nicht auf Fürsten,..."

3 Verlasst euch nicht auf Fürsten, auf ein Menschenkind, bei dem keine Rettung ist! (Ps 146:3, Schlachter)

3. Verlasset euch nicht auf Fürsten. Das war eine der verhängnisvollsten Sünden Israels, dass es auf die mächtigen Herrscher der Weltreiche seine Hoffnung setzte und so die lebendige Quelle verließ und sich selbst löcherichte Brunnen grub, die doch kein Wasser halten, sondern in der Dürre den Durstigen schmählich trügen. Die Menschen sind stets nur zu sehr geneigt, sich an die Großen der Erde zu hängen und den einen Großen droben zu vergessen, und diese Gewohnheit ist eine Ursache vieler bitterer Enttäuschungen. Fürsten sind nur Menschen, Menschen von größerer Bedürftigkeit als andere; wie sollten wir denn von ihnen Hilfe erwarten? Sie stehen in größeren Gefahren, sind mit größeren Sorgen beladen und werden eher irregeleitet als gewöhnliche Menschen; darum ist es eine Torheit, sie zu unserer Zuversicht zu erwählen.
Es ist vielleicht keine Klasse von Menschen ihren Versprechungen und Bündnissen im Durchschnitt so untreu gewesen wie die Menschen von königlichem Blut. Lebe du so, dass du ihres Vertrauens würdig bist, aber beschwere sie nicht, indem du dich an sie hängst mit einem Vertrauen, das nur Gott gebührt. Wir vergessen nicht, dass es unter den Trägern von Kronen edle Männer gegeben hat und gibt, die ihren hohen Beruf mit ganzer Treue zu erfüllen gesucht haben; aber gerade sie würden diesen Psalmvers doppelt unterstreichen, und täten sie es nicht, so würde ihre Geschichte es tun, indem sie in erschütternder Weise es lehrte und lehren müsste, dass auch die besten, edelsten Fürsten nur Menschen sind, die ja nicht helfen können. Wörtlich lauten diese nun folgenden Worte: (Verlasset euch nicht) auf ein Menschenkind, das keine Hilfe hat, die es leisten könnte.
Wenn du auch einen Menschen aus den vielen auswähltest in der Hoffnung, dass er sich von den übrigen unterscheiden werde und man auf ihn seine Zuversicht setzen könne, so wirst du erfahren, dass das ein Irrtum ist. Es ist keiner unter ihnen allen, auf den man sich verlassen darf, nein, nicht einer. Adam fiel; darum stütze dich nicht auf seine Söhne. Der Mensch ist ohne Gott ein hilfloses Geschöpf; darum erwarte deine Hilfe nicht von dieser Seite.
Alle Menschen gleichen den wenigen, die die Fürstenkrone tragen: sie scheinen mehr zu sein, als sie in Wirklichkeit sind, sie sind größer im Versprechen als im Halten, sie sind von Natur mehr geneigt, für sich selber zu sorgen, als andern zu helfen. Wie viele haben sich schon mit tief verwundetem Herzen von Menschen abgewandt, auf die sie einst ihr Vertrauen setzten. Noch nie hingegen hat das aufrichtige Vertrauen auf Gott so geendet. Er ist eine Hilfe, in Nöten bewährt erfunden (Ps. 46,2).
2 Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden.
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde erbebt und die Berge mitten ins Meer wanken.
(Ps 46:2-3, Elb)
Bei dem Menschen ist keine Hilfe zu finden in Zeiten der Niedergeschlagenheit, an Tagen, wo wir, unseres Liebsten beraubt, uns schmerzlich vereinsamt fühlen, in der Nacht der Leiden, und zumal wenn wir unter der Überzeugung der Sünde darniederliegen, oder in der Stunde des Todes. Wie schrecklich, dann, wenn wir der Hilfe am dringendsten bedürfen, diese düsteren Worte, von unsichtbarer Hand geschrieben, lesen zu müssen: Keine Hilfe!

(Charles Haddon Spurgeon)


Verfasst: 06.04.2025, 08:01 Uhr
Editiert: 06.04.2025, 08:17 Uhr

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