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„Unser Herz brennt für seine Heiligkeit“

1 Wohl denen, die im Weg untadelig sind, die wandeln nach dem Gesetz des HERRN!
2 Wohl denen, die seine Zeugnisse bewahren, die ihn von ganzem Herzen suchen,
3 die auch kein Unrecht tun, die auf seinen Wegen gehen!
(Ps 119:1-3, Schlachter)

1. Wohl denen, oder glückselig die. (Vergl. zu Ps. 1,1) Der Psalmist ist so begeistert von dem Worte Gottes, dass er es als die höchste Stufe der Glückseligkeit betrachtet, ihm gleichgestaltet zu werden. Die Schönheit des vollkommenen Gesetzes (Ps. 19,8) ist ihm vor Augen getreten, und als fasste er in diesen Eingangsworten alles, was ihn bewegt, in einem kurzen Wort zusammen, ruft er aus: Glückselig ist der, dessen Leben eine mit dem Griffel der Tat gezeichnete Kopie des geoffenbarten Willens Gottes ist.

Echte Frömmigkeit ist nicht kalt und trocken, sie hat ihre Ausbrüche seligen Entzückens. Wir meinen nicht bloß mit dem Verstande, dass das Befolgen von Gottes Gesetz etwas sehr Zweckmäßiges und Kluges ist, sondern unser Herz brennt in uns für seine Heiligkeit, und in anbetender Bewunderung rufen wir aus: Wohl denen, die ohne Tadel leben, glückselig sind sie. Das soll aber nichts anderes heißen, als dass wir uns danach sehnen, auch zu diesen zu gehören, dass wir keine größere Seligkeit begehren, als vollkommen heilig zu sein. Vielleicht ja bedrückte den, der so sprach, das Bewusstsein seiner eigenen Sündhaftigkeit und Unzulänglichkeit, und beneidete er die, deren Wandel reiner, unsträflicher gewesen war. Ja die Betrachtung des vollkommenen Gottesgesetzes, zu der er sich anschickte, war schon an sich völlig ausreichend, um ihn zu Klagen über seine eigene Unvollkommenheit und zu Seufzern der Sehnsucht nach dem seligen Stande eines unsträflichen Wandels zu veranlassen.

Wahre Frömmigkeit äußert sich stets auch im Handeln. Sie gestattet uns nicht, bei der bloßen Freude an der Vollkommenheit ihrer Forderungen stehen zu bleiben, sondern erweckt in uns zugleich den Wunsch, unser tägliches Leben diesen Forderungen gemäß einzurichten. Wohl ruht ein Segen auf dem andächtigen Lesen und Hören von Gottes Wort, aber nur dann kommt dieser Segen in seiner ganzen Fülle über uns, wenn wir nun auch dem Worte gehorsam sind und in Rede und Wandel zeigen, was wir in dieser Schule gelernt haben. Die größte Glückseligkeit ist Unsträflichkeit des Wandels.

(Charles Haddon Spurgeon)


Verfasst: 29.11.2024, 08:23 Uhr
Editiert: 29.11.2024, 08:27 Uhr

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