13 Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. (Joh 15:9, Elb)
20 Er aber sagte zu ihm: Lehrer, dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an.
21 Jesus aber blickte ihn an, gewann ihn lieb... (Mark 10:21, Elb)
Freundlichkeit ist eine Tugend des Auges, die sich in der Art und Weise, wie Menschen sich ansehen, ausdrückt. Durch mein Ansehen verleihe ich dem anderen Ansehen. In unseren Augen spiegelt sich die Einstellung unseres Herzens wider. Freundlichkeit ist mehr als Höflichkeit, obwohl auch Höflichkeit im Umgang miteinander das Leben sehr erleichtern kann. Aber auf Dauer erfordert das Zusammenleben mehr als nur Selbstbeherrschung und gute Manieren. ...
Die Art von Freundlichkeit ist ein Angebot der Liebe, eine im Inneren gewachsene Frucht. Man kann sie nicht „machen“. …
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Freundlichkeit und Freundsein. Freundlichkeit ist die Art, in der Freunde miteinander umgehen, weil sie sich zugetan sind. Freundlichkeit und Freundschaft sind nicht selbstverständlich und nicht natürlich. So gibt es in der Natur viele Formen des Zusammenleben, um die Erhaltung der Art zu sichern, aber es gibt keine Freundschaft. Die kreatürliche Form des Zusammenleben ist meist von Rivalität und vom Kampf ums Überleben bestimmt. Auch die symbiotische Lebensweise ist davon nicht ausgeschlossen. In der Symbiose braucht einer den anderen, um am Leben zu bleiben, und nicht in erster Linie, weil er ihn liebt.
Freundlichkeit ist ein Geschenk des Geistes, das erst durch den Menschen Eingang in unsere Welt gefunden hat. Es ist kaum möglich, sich Freundlichkeit zu verdienen. Mit viel Mühe und durch vorbildliches Verhalten kann ich mir vielleicht Respekt erwerben, aber weder Liebe noch Freundlichkeit. …
Wenn Gott mich ansieht, verleiht er mir ein Ansehen, das nicht zu übertreffen ist. Seine Freundlichkeit macht mich zu einem freundlichen Menschen. Sie schenkt mir Tragfähigkeit in Beziehungen und stärkt das gute Gefühl mir selbst und anderen gegenüber.
Freundlichkeit geht über Brüderlichkeit und Kameradschaft hinaus und bildet die Grundlage jeder tiefen Freundschaft. Jesus weist in seinen Abschiedsreden auf die Qualität einer neuen Gemeinschaft hin, wenn er zu seinen Jüngern sagt: „Ihr seid meine Freunde“... (Joh 15:14)
(Wilhard Becker)
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