Den wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. (Rö 12:4)
In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem HERRN dienend. (Rö 12:10,11)
Der Geist bewirkt Liebe, und Liebe schafft Gemeinschaft. Typisch für die Gemeinschaft des Geistes ist Einheit. Einheit im Sinne des Geistes ist keine Uniformität, sondern Einheit in Vielfalt. Echte Liebe vereinfacht nicht. Sie nimmt das Besondere auf, schätzt das Ungewohnte und beachtet das, was ihr noch fremd ist. Sie strebt die Ergänzung an und versucht darum, alles zu integrieren.
Die Gleichnisse des Neuen Testaments zeigen anschaulich diese Tendenz der Liebe. Das Verlorene und Verirrte wird gesucht, Außenseiter werden eingeladen, Kranke (Blinde und Lahme) herbeigebracht und die Ausgestoßenen willkommen geheißen. Alle gehören zur Einheit, keiner wird verachtet, weil er ein Sonderling ist.
Trennung, Streit und Abkapselung sind keine Wirkungen des Geistes, sondern ein Zeichen seiner Abwesenheit. Hier werden Energien fehlgeleitet, weil sie noch nicht integriet sind. Auch die Gesinnung des Richtens und Verurteilens, der Ausgrenzung und Abwertung ist nicht von dem Geist, der Einheit schafft. Einheit herstellen ist keine speziell religiöse Aufgabe, sondern eine Lebensnotwendigkeit für den weiteren Bestand der Welt. In früheren Jahrhunderten war die Erde noch groß genug. Man konnte sich aus dem Weg gehen und Neuland gewinnen. Heute müssen wir lernen, miteinander auf engem Raum zusammenzuleben. Ohne die Gesinnung der Einheit ist das nicht möglich.
Wie wichtig wäre das Vorbild derer, die meinen, den Geist Gottes zu kennen. Ihre Einheit in bunter Vielheit wäre ein Zeichen der Hoffnung für die Welt. Jesus betet um diese Einheit seiner Jünger als Erkennungszeichen ihrer Sendung von Gott.
(Wilhard Becker)
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, daß auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. (Joh 17:20,21)
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