Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. (2. Joh 2:17)
Der Glaube hält alles zusammen im Willen des Menschen. Der Unglaube macht Trennung und Zerteilung. Und wenn man im Glauben Christus recht ansieht, dann vereinigt das die von Gott geschenkten Kräfte, so daß das Herz im Wort der Wahrheit fest wird. Der Glaube besteht zum Teil im Fassen und Halten und zum Teil im Annehmen mehrerer göttlicher Kräfte. Das eine hat er eigentümlich in sich, das andere bekommt er aus Gott nicht als ein Eigentum, sondern als eine Gnade. Wenn der Mensch der Herrlichkeit Gottes mangelt, so ist er in der Finsternis; ergreift er die Herrlichkeit Gottes in der Gnade, dann wird seine Finsternis Licht. Weil nun im Menschen mancherlei Kräfte und Prinzipien im Streit sind, so kommt es darauf an, wohin er sich mit seiner Lust lenkt. Nach diesem dirigiert Gott die Prinzipien (Elemente) des Lichts und der Finsternis in ihm. Die Prinzipien neigen und ziehen den Menschen selbst; aber die Gnade überwindet weit. Die Kräfte sind nicht prämoviert (vorherbewegt) oder prädestiniert (vorherbestimmt), sondern Gott lockt sie mit der Herrlichkeit seiner ewigen Kraft, die Gläubigen mit Gnadenkräften zu überwinden, die Ungläubigen, die sich entziehen, sich selbst zu überlassen. Die sämtlichen Anfänge aller Kräfte sind in allem; die Kräfte des Lichts ziehen das Licht, die Kräfte der Hölle ziehen die Finsternis an sich. Wer Arges tut, der haßt das Licht; wer die Wahrheit tut, der kommt an das Licht. Ein kräftiges Gebet zu Gott, ein Verlangen nach Jesus Christus überwindet nach und nach alles, was sich selbst von Gott getrennt hat. Darum hat niemand eine Entschuldigung, der die Prinzipien der Natur oder der bösen höllischen Kräfte, über die der Zorn Gottes kommt, überhandnehmen läßt; denn die Gnadenkräfte sind unzählig zum Überwinden.
[aus: Zeugnisse der Schwabenväter, „Heilige Philosophie“(1965), Friedrich Christoph Oetinger, 1702- 1782]
Kommentare zu diesem Blogeintrag
Ein wunderbares Zeugnis, F. C. Oetinger erinnert uns eindrücklich, wie die Kräfte von Licht und Finsternis arbeiten und der Gadenstrom (=der Heilige Geist) von Jesus und unserem himmlischen Vater uns unaufhörlich zufließt, sobald wir bewußt auch nur einen Augenblick auf ihn schauen.
Kolosser 1
13 Er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Königreich seines über alles geliebten Sohnes.
Wieder ein praktischer Aufruf zum Tun, zum ständigen Üben.
Zitat:
"Die sämtlichen Anfänge aller Kräfte sind in allem; die Kräfte des Lichts ziehen das Licht, die Kräfte der Hölle ziehen die Finsternis an sich. Wer Arges tut, der haßt das Licht; wer die Wahrheit tut, der kommt an das Licht. Ein kräftiges Gebet zu Gott, ein Verlangen nach Jesus Christus überwindet nach und nach alles, was sich selbst von Gott getrennt hat."
Joh. 3
20 Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; 21 wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind.
Danke!
Joh. 3
20 Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden; 21 wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind.
3,20 Diejenigen, die die Sünde lieben, hassen das Licht, weil das Licht ihre Sündhaftigkeit herausstellt. Als Jesus auf dieser Welt war, wurde es sündigen Menschen in seiner Gegenwart ungemütlich, weil er ihren schlimmen Zustand durch seine eigene Heiligkeit enthüllte. Wenn man zeigen will, wie krumm ein Knüppel ist, so braucht man nur einen geraden Stab danebenhalten. Als der Herr Jesus als vollkommener Mensch in diese Welt kam, zeigte er, wie »krumm« alle anderen Menschen im Vergleich zu ihm sind.
3,21 Wenn ein Mensch vor Gott wirklich ehrlich ist, dann kommt er »zu dem Licht«, das heißt, zum Herrn Jesus, und erkennt, dass er selbst absolut unwürdig und sündig ist. Dann vertraut er sich dem Heiland an, und wird so durch den Glauben an Christus gerettet.
(William Mackdonald)