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...ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen...

19 ...indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestoßen und ⟨so⟩ im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten haben;
20 unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie zurechtgewiesen werden, nicht zu lästern.
(1. Tim 1:19-20, Elb)

1,19 In seinem Kampf sollte er »den Glauben ... und ein gutes Gewissen« bewahren. Es ist nicht genug, lehrmäßig richtige Auffassungen hinsichtlich des christlichen Glaubens zu vertreten. Man kann stets rechtgläubig bis zum Übermaß sein und trotzdem kein »gutes Gewissen« haben. Hamilton Smith schreibt:
Für die besonders Begabten und die häufig in der Öffentlichkeit Stehenden folgt hier eine ganz spezielle Ermahnung: Sie müssen achtgeben, dass sie angesichts des ständigen Beschäftigtseins, der Verkündigung und des öffentlichen Dienstes vor Menschen das verborgene Leben der Gottseligkeit vor Gott nicht vernachlässigen. Warnt uns die Schrift nicht davor, dass es möglich ist, mit Menschen- und mit Engelszungen zu predigen und doch nichts zu sein? Was Frucht für Gott trägt und eines Tages einen großen Lohn einbringt, ist ein gottgemäßes Leben, woraus jeder echter Dienst erwachsen muss.

Einige derjenigen, die zur Zeit des Paulus lebten, hatten das gute Gewissen weggeworfen und damit »im Hinblick auf den Glauben Schiffbruch erlitten«. Sie werden mit einem törichten Seemann verglichen, der seinen Kompass über Bord geworfen hat. Diejenigen, die »Schiffbruch« im Glauben erlitten hatten, waren echte Gläubige, doch sie konnten ihr Gewissen nicht rein erhalten. Der Beginn ihres Christenlebens hatte dem Anfang einer vielversprechenden Schiffsreise geglichen. Das Schiff ihres Lebens war auf das Meer hinausgefahren, aber statt voll geflaggt und mit voller Ladung in den Hafen zurückzukehren, stießen sie an Klippen und brachten Schande über sich und ihr Zeugnis.
1,20 Wir wissen nicht, ob »Hymenäus und Alexander« diejenigen sind, die auch in 2. Timotheus 2,17 und 4,14 erwähnt werden. Auch kennen wir die Art ihrer Lästerung nicht. Uns wird hier lediglich gesagt, dass sie das gute Gewissen eingebüßt und gelästert hatten. Im griechischen Urtext des NT ist die Bedeutung von »lästern« stärker als im Deutschen nicht ausschließlich darauf beschränkt, dass man schlecht über Gott spricht. Das Wort kann auch benutzt werden, um Beschimpfungen oder böse Nachrede gegen seine Mitmenschen zu bezeichnen. Man kann es gebrauchen, um sowohl das Leben dieser Männer als auch ihre Worte zu bezeichnen. Indem sie im Glauben Schiffbruch erlitten, haben sie zweifellos andere dazu veranlasst, vom Weg der Wahrheit schlecht zu reden, sodass ihr Leben von Lästerungen gekennzeichnet war.

Auf tragische Weise wurde in ihrem Leben wahr, was mit einst vielversprechenden, nützlichen Christen geschieht, wenn sie in Irrtümer hineingeführt werden, weil sie ihr Gewissen unterdrücken.
Der Apostel sagt, dass er diese Männer »dem Satan übergeben habe«. Einige Ausleger sehen in diesen Worten einfach eine Bezeichnung für den Akt des Ausschlusses. Sie verstehen darunter, dass Paulus diese beiden Männer aus der Ortsgemeinde ausgeschlossen hatte und diese Handlung dazu gedacht war, sie zur Buße und zur Wiederherstellung der Gemeinschaft mit dem Herrn und seinem Volk zu bringen. Das Problem bei dieser Ansicht ist, dass der Ausschluss die Aufgabe der Ortsgemeinde und nicht Sache eines Apostels war. In 1. Korinther 5 schloss Paulus den Mann nicht aus, der Blutschande begangen hatte, sondern rät den Korinthern, dies zu tun.

Die andere Auslegung dieses Abschnitts besteht darin, dass die Übergabe an Satan eine Vollmacht war, die den Aposteln gegeben war, die aber heute nicht mehr vorhanden ist, weil es keine Apostel mehr gibt. Nach dieser Ansicht konnten die Apostel einen Sünder in die Hände Satans geben, damit er ihn körperlich züchtigt. Dies konnte im Extremfall bis zum leiblichen Tod gehen, wie dies bei Hananias und Saphira geschah (Apg 5,1-11). Die Strafe zielte hier offensichtlich auf Zurechtbringung ab – »damit sie gezüchtigt werden und nicht mehr lästern« (Schl 2000). Es ging hier nicht um Verdammnis, sondern um Bestrafung.

(William Macdonald)


Verfasst: 21.09.2024, 09:45 Uhr
Editiert: 21.09.2024, 09:47 Uhr

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