Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 8.6.2023
Boas sprach zu Rut:
Du bist gekommen
zu dem HERRN,
dass du unter seinen Flügeln
Zuflucht hättest.
Ruth 2, 12
der ganze Vers:
12 Der HERR vergelte dir deine Tat,
und dein Lohn möge vollkommen sein
bei dem HERRN,
dem Gott Israels,
zu dem du gekommen bist,
dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest.
Während einer Hungersnot verließen
Noomi und ihr Mann Elimelech
mit ihren beiden Söhnen Machlon und Kiljon Israel
und gingen ins Land Moab.
Sie hatten vorher in Bethlehem in Juda gewohnt.
Aber in Moab starb Elimelech und Noomi saß
mit ihren Söhnen alleine da.
Als die Söhne entsprechend alt waren
nahmen sie sich moabitische Frauen.
In 5. Buch Mose, Kapitel 23, 4 steht,
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5. Mose 23,4
Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht
in die Gemeinde des HERRN kommen,
auch nicht ihre Nachkommen bis ins zehnte Glied;
sie sollen nie hineinkommen,
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Balak, der moabitische König
dingte seinerzeit Bileam,
dass er Israel verfluche.
Was ja bekanntlich so nicht geklappt hatte.
Gott hatte es nicht zugelassen.
Im Gegenteil:
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4. Mose 24,17
Ich sehe ihn,
aber nicht jetzt;
ich schaue ihn,
aber nicht von Nahem.
Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen
und ein Zepter aus Israel aufkommen
und wird zerschmettern
die Schläfen der Moabiter
und den Scheitel aller Söhne Sets.
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Und in Esra und Nehemia wird auch
noch einmal darauf Bezug genommen.:
Aus Esras Bußgebete, wegen den Mischehen:
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Esra, Kapitel 9,1
1 Als das alles ausgerichtet war,
traten die Oberen zu mir und sprachen:
Das Volk Israel und die Priester und Leviten
haben sich nicht abgesondert
von den Völkern des Landes mit ihren Gräueln,
nämlich von den Kanaanitern, Hetitern,
Perisitern, Jebusitern, Ammonitern,
Moabitern, Ägyptern und Amoritern;
2 denn sie haben deren Töchter genommen
für sich und für ihre Söhne
und das heilige Volk hat sich vermischt
mit den Völkern des Landes.
Und die Oberen und Ratsherren
waren die Ersten bei diesem Treubruch.
*
Nehemia 13, 1
Und in dieser Zeit
las man aus dem Buch des Mose vor
den Ohren des Volks
und fand darin geschrieben,
dass die Ammoniter und Moabiter
niemals in die Gemeinde Gottes kommen dürften,
2 weil sie den Israeliten nicht
mit Brot und Wasser entgegenkamen,
und gegen sie Bileam dingten,
damit er sie verfluche;
aber unser Gott wandte den Fluch in Segen.
3 Als sie nun dies Gesetz hörten,
schieden sie alles fremde Volk aus Israel aus.
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Also,
dass war die offizielle Sicht der Offenbarung Gottes.
Aber was war schon offiziell in der Richterzeit.
Das Volk Israel verkam und Gott sandte eine Strafe.
Das dauerte dann Jahre bis sie begriffen,
wir sind von Gott abgefallen.
Dann wandten sie sich mit Geschrei an Gott
und er half ihnen aus der Not.
So war auch die Hungersnot eine Folge des Abfalls.
Wir lesen in der Bibel nicht eine Kritik
von Noomis Verhalten.
Und diesen Satz sollten wir uns einmal
auf der Zunge unseres Herzens zergehen lassen.
Nicht einfach in die Tagesordnung übergehen.
Noomi sucht mit ihrem Mann Zuflucht
in einem i. d. Regel feindlichen Land.
(David hat später seine Verwandten
auch nach Moab gebracht,
um sie vor Saul zu schützen.
1. Samuel 22,3)
Auch in der Richterzeit gab es häufig
Krieg mit Moab.
Wir lesen in der Bibel nicht eine Kritik
von Noomis Verhalten.
Warum?
Es kann eine Erklärung sein,
dass Gott das Herz von Noomi
und ihrer Familie sah.
Was ist verwerflich
dem Hungertod
zu entflieh'n in ein
potenzielles Feindesland?
Leider starben dort ihr Mann Elimelech
und ihre beiden Söhne Machlon und Kiljon.
Sie saß mit ihren Schwiegertöchtern alleine da.
In einem Land, das gräuliche Götzen anbetete.
Sie hörte, dass es Israel wieder besser ging.
So beschloss sie zurückzukehren.
Sie wollte sich von ihren Schwiegertöchtern trennen,
denn sie dachte,
sie haben es besser in Moab.
Dabei hat sie sich viel Gedanken über
und für sie gemacht.
Es ist ein schönes Herz,
dass sich bei Noomi zeigt,
nachzulesen
in Rut 1, 7-15.
Sie beschloss es, und schickte ihre Schwiegertöchter fort.
Dann wäre sie ganz alleine gewesen.
Es wäre noch schlimmer gewesen
nach Bethlehem zurückzukehren,
als Verliererin.
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14 Da erhoben sie ihre Stimme
und weinten noch mehr.
Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter,
Rut aber ließ nicht von ihr.
15 Sie aber sprach:
Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt
zu ihrem Volk und zu ihrem Gott;
kehre auch du um,
deiner Schwägerin nach.
16 Rut antwortete:
Bedränge mich nicht,
dass ich dich verlassen
und von dir umkehren sollte.
Wo du hingehst,
da will ich auch hingehen;
wo du bleibst,
da bleibe ich auch.
Dein Volk ist mein Volk,
und dein Gott ist mein Gott.
17 Wo du stirbst,
da sterbe ich auch,
da will ich auch begraben werden.
Der HERR tue mir dies und das,
nur der Tod wird mich und dich scheiden.
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Oft wird ein Auszug aus dieser Geschichte
für Trausprüche genommen.
Aber es geht hier um Barmherzigkeit
einer Schwiegertochter ihrer Schwiegermutter
gegenüber.
Gott liebt Barmherzigkeit.
Da ist er ganz da.
Denn seine Augen durchstreifen die Erde
nach Menschen
die ihn ungeteilten Herzens ehren.
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2. Chronik 16,9
Denn die Augen des HERRN
durchstreifen die ganze Erde,
um sich mächtig zu erweisen an denen,
deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.
Du hast hierin töricht gehandelt;
darum wirst du von nun an Krieg haben!
Sacharja 4,10 Denn wer ist’s,
der den Tag geringer Anfänge verachtet?
Und jene sieben werden mit Freuden
das Senkblei in der Hand Serubbabels sehen,
die Augen des HERRN;
sie sind’s,
welche die ganze Erde durchstreifen!
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Das Buch Rut,
es ist auch ein geringer Anfang.
Rut ist ein geringer Anfang.
Später wird sie die Oma von David sein.
Und somit ist sie auch im Stammbaum von Jesus.
Das weiß sie aber noch nicht.
Ruth zeigt hier Herz,
ein ganzes Herz der Hingabe,
ein ganzes Herz der Barmherzigkeit.
Sie begibt sich in ein fremdes Land,
andere Gebräuche und Menschen,
als junge Frau ist sie äußerlich ungeschützt.
Aber, ohne es zu wissen,
lagert sich der Engel des HERRN um sie.
Sie kümmert sich nach der Rückkehr
von Noomi nach Bethlehem.
Sie ist sich nicht zu schade
und sammelt auf einem Feld
die Reste an Weizen auf.
Und dabei ist sie fleißig.
Und gleichzeitig keusch.
Das wird ihr bescheinigt.
Sie sucht nicht das ihre,
sondern Noomis.
Und, was sie nicht weiß,
sie arbeitet,
bzw. lies auf dem Feld von Boas auf.
Boas, als Verwandter,
das Recht Ruth zu heiraten.
Als Boas bei seinem Feld vorbeischaut,
fällt ihm die junge Frau auf,
die hinter den Schnittern die Reste aufsammelt.
*
Gott will, dass es Reste gibt.
Er will, dass Menschen in Not
diese Reste bekommen
und nicht weggeworfen werden.
Er weiß um das harte menschliche Herz.
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3. Mose 19,10
Auch sollst du in deinem Weinberg
nicht Nachlese halten
noch die abgefallenen Beeren auflesen,
sondern dem Armen
und Fremdling sollst du es lassen;
ich bin der HERR, euer Gott.
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*
Boas fällt die junge Frau auf
und er erkundigt sich nach ihr.
Seine Mitarbeiter stellen ihr
ein gutes Zeugnis aus.
Sie beginnen zwar den Satz mit
Es ist eine Moabiterin,
aber dann betonen sie ihre Geduld
und Zähigkeit.
Da sprach Boas Ruth direkt an:
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"Hörst du wohl, meine Tochter?
Du sollst nicht
auf einen andern Acker gehen,
um aufzulesen;
geh auch nicht von hier weg,
sondern halt dich zu meinen Mägden.
9 Und sieh, wo sie schneiden im Felde,
da geh ihnen nach.
Ich habe meinen Knechten geboten,
dass dich niemand antaste.
Und wenn dich dürstet,
so geh hin zu den Gefäßen
und trinke von dem,
was meine Knechte schöpfen.
10 Da fiel sie auf ihr Angesicht
und beugte sich nieder zur Erde
und sprach zu ihm:
Womit hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen,
dass du mir freundlich bist,
die ich doch eine Fremde bin?
11 Boas antwortete und sprach zu ihr:
Man hat mir alles angesagt,
was du getan hast an deiner Schwiegermutter
nach deines Mannes Tod;
dass du verlassen hast
deinen Vater und deine Mutter
und dein Vaterland
und zu einem Volk gezogen bist,
das du vorher nicht kanntest.
12 Der HERR vergelte dir deine Tat,
und dein Lohn möge vollkommen sein
bei dem HERRN, dem Gott Israels,
zu dem du gekommen bist,
dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest."
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Der Demütige findet Zuflucht
unter den Flügel Gottes.
Gott sucht ja nicht Barmherzigkeit
aus moralischen Gründen.
Er sucht nach Barmherzigkeit,
weil er selbst Barmherzigkeit.
Seine Persönlichkeit ist durchdrungen
von dem Wunsch nach Barmherzigkeit.
Aber Barmherzigkeit hat als Gegenüber
das Gericht, die Gerechtigkeit.
Und die Gerechtigkeit bindet sich
an die Wahrheit.
So ist Gott wahrhaftig, gerecht und barmherzig.
Barmherzig ist er denen gegenüber,
die seine Wahrheit und Gerechtigkeit
ernst nehmen und in ihrem Herzen gelten lassen.
Dem Stolzen begegnet keine Barmherzigkeit.
Er profitiert von der Barmherzigkeit,
die Gott dem Demütigen gibt.
Wären die nicht da,
so würde die Sonne nicht über sie scheinen.
Ein harter Satz?
Liebt Gott nicht alle?
Ja!
Aber er liebt nicht alles Tun.
Er liebt nicht
den Hochmut, die Gier,
er liebt nicht jene Lust,
die den Menschen zerstört
und ihm die Würde nimmt,
und auch Gott entehrt.
Rut wurde gerecht vor Gott durch
ihren Glauben.
Und der Glaube geht über alle Grenzen.
Da ist nicht mehr "Moab"
sondern ein Gott ehrendes vertrauendes Herz.
Paulus beschäftigt intensiv
mit der Persönlichkeit des Christen.
Ich meine damit den Menschen,
der wie ein Kind geworden ist,
zum Vater in Jesus Christus kam,
sein Ego am Kreuz auf Golgatha entsorgte
und nun in einer gewissen Zerschlagenheit
in einem unaussprechlichen
Glück wohnen darf.
Der Christ ist nicht mehr der,
was er über sich denkt,
oder was ihm eine Gruppe anhängt,
sondern er ist,
was Gott über ihn sagt,
selbst wenn der Christ klagt.
Unzweifelhaft klagen wir,
weil wir haben ja auch schmerzhafte Tage,
und das ganze Leben ist auch eine
schmerzhafte Mühe.
Unzweifelhaft ist aber auch seine Freude in mir.
die mich mitten im Leid trägt
und mich in seine Gegenwart enthebt.
Beides ist zur selben Zeit.
Mal ist das,
und mal das andere im Vordergrund,
doch hat die Freude an Jesus
das größere Recht,
denn er ist es wert.
Und durch das Anschauen Jesu
werden die Sinne gesund.
Durch das Anschauen Jesu
rückt das Leben in den Vordergrund,
das Heilsame, das Geduldige,
die Barmherzigkeit.
Auf Jesus zu sehen,
mit ihm zu gehen,
von ihm umgestaltet zu werden,
es ist nicht immer leicht,
dass aus Menschen
"Vergebende und Liebende werden"
Menschen voller Barmherzigkeit.
Sich haltend
an Wahrheit und Gerechtigkeit.
So sind wir mit Christus
in Gott verborgen,
und dieser Zeit entzogen,
bis zum schönen Morgen
seiner lichtdurchdrungenen Ewigkeit.
So leben wir heute unter seinen Flügeln,
durch den Glauben.
Der Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat.
Wir sind Bürger und Bewohner
einer anderen Stadt.
Wir leben in dem, was er uns hier
auf Erden vorbereitet hat.
Unter seinen Flügeln,
unter seinem Schild,
unter seinem Schirm.
Wir sind in seinem Herzensbild.
unter seinem Schild,
unter seinem Schirm.
Wir sind in seinem Herzensbild.
Gott trägt seine Kinder auf seinem Herzen.
Wie Mütter eben auch, deren Kinder noch nicht
auf die Welt sind,
sie tragen sie unter ihrem Herzen,
nahe bei ihrem Herzen.
Mit einem gewissen Maß an Schmerzen.
Gott trägt seine Kinder auf seinem Herzen.
die Kinder sind zwar schon da,
aber ihren geistlichen Körper,
ihr neues Kleid
in der Ewigkeit,
da sind wir noch nicht entbunden,
aber wir haben bereits in dieser Zeit
ihn, sein uns geschenktes Heil
und Leben in Jesus gefunden.
Und dadurch sind von Sünde
und Schuld entbunden.
In ein bereits neues Leben gekommen,
angekommen, umarmt, sanft gedrückt, geküsst.
Wir sind in barmherzige Arme genommen.
Mitten in dieser sterbenden Zeit,
noch im alten Körperkleid.
Aber innerlich geborgen und auch
mit großer Freude in seinem Glück.
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Boas sprach zu Rut:
Du bist gekommen
zu dem HERRN,
dass du unter seinen Flügeln
Zuflucht hättest.
Ruth 2, 12
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