Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 22.4.23
HERR,
lehre doch mich,
dass es ein Ende mit mir haben muss
und mein Leben ein Ziel hat
und ich davon muss.
Psalm 39,5
Man könnte lapidar sagen,
ach David, du hast deinen Moralischen.
Du schaust auf das Traurige....
Es ist aber immer wieder sehr nützlich
auf das Traurige zu schauen,
denn das "erdet" uns.
Damit meine ich nicht,
dass es uns auf eine ungesunde Weise
an die Erde bindet,
sondern uns von den Höhenflügen
und Verdrängen von Realitäten
die auch da sind,
wegbringt in eine Nüchternheit.
Die Nüchternheit
ist aber nicht unser Lebensinhalt.
Das kann‘s ja auch nicht sein.
David bleibt ja nicht allein
mit seinem Schmerz.
Er hat eine Adresse,
an der er sich wenden kann.
Ein Zieladresse,
der er den Kummer
der Vergänglichkeit bringen kann,
und den Schmerz vor ihr ausbreiten kann.
Es empfiehlt sich den Psalm viele Male zu lesen.
Aber daneben auf einen Zettel zu schreiben:
___"Jesus lebt!"___
Und darunter:
__"Mit ihm auch ich!"___
Denn so, wie David alles in Relation,
in eine Beziehung zu Gott denkt,
denken wir alles in Relation,
in Bezug zum Auferstanden.
Der Auferstandene Herr Jesus Christus,
der gekreuzigt wurde,
außerhalb der Stadt.
Außerhalb des Lebens,
des menschlichen Trubels.
David schreibt diesen Psalm
in der Weisheit Gottes,
und somit auch in der Furcht des HERRN.
In Vers 1 weist er darauf hin,
dass er sich vorgenommen hat nicht zu sündigen.
Er weiß um die Gefährlichkeit der Zunge,
der Worte,
des Gifts, das daraus kommen kann.
Zu schweigen, angesichts des Frevlers,
der Gottes Worte und Barmherzigkeit
mit Füßen tritt,
das ist nicht leicht.
Noch dazu,
wenn es vielleicht aus dem Mund
eines Menschen kommt,
den wir lieben.
Auch die können manchmal
für Momente oder auch länger
dahin geraten.
Vielleicht ohne es zu merken.
Zum Beispiel bei Hiobs Frau, (Hiob 2, 9-10).
Zum Beispiel bei Jesus,
als Petrus ihn abbringen wollte ,
den Weg des Leidens zu gehen ...
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Matthäus 16, 21 ff
21 Seit der Zeit fing Jesus an,
seinen Jüngern zu zeigen,
dass er nach Jerusalem gehen
und viel leiden müsse
von den Ältesten und Hohenpriestern
und Schriftgelehrten
und getötet werden
und am dritten Tage auferstehen.
22 Und Petrus nahm ihn beiseite
und fuhr ihn an und sprach:
Gott bewahre dich, Herr!
Das widerfahre dir nur nicht!
23 Er aber wandte sich um
und sprach zu Petrus:
Geh weg von mir, Satan!
[Geh weg, hinter mich Satan]
Du bist mir ein Ärgernis;
denn du meinst nicht, was göttlich,
sondern was menschlich ist.
Markus 8, 31 ff
31 Und er fing an, sie zu lehren:
Der Menschensohn muss viel leiden
und verworfen werden
von den Ältesten und den Hohenpriestern
und den Schriftgelehrten
und getötet werden
und nach drei Tagen auferstehen.
32 Und er redete das Wort frei und offen.
Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an,
ihm zu wehren.
33 Er aber wandte sich um,
sah seine Jünger an
und bedrohte Petrus und sprach:
Geh hinter mich, du Satan!
Denn du meinst nicht,
was göttlich,
sondern was menschlich ist.
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David klagt hier in diesem Lied,
obwohl er, was wir nicht vergessen dürfen,
in vielen Liedern er
auch glücklich auf Gott schaut.
Beides gilt vor Gott.
Die Klage und Trauer,
die Freude und das Glücklichsein.
Jesus klagt auch,
aber etwas anders.
Es ist ein Schmerz in seine Worten verborgen.
Und er sagt es seinen Jüngern.
Und Petrus meint es gut,
seine Aussage klingt nach Wahrhaftigkeit,
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Wir wünschen doch auch keinem etwas Böses.
Dennoch war es hier nicht so,
die Wahrheit war eine andere.
Die Wahrheit war, was Jesus sagte.
Was wäre denn hier eine angemessene Frage
oder Reaktion gewesen?
???
Wenn er es doch sagt.
ER,
der immer in allem "das Rechte" sagt.
ER,
der wie kein anderer
seine Zunge in der Furcht des HERRN
im Zaum hält.
ER,
der nicht Freude hat an einer Ungerechtigkeit.
ER,
er geht direkt auf diese Ungerechtigkeit zu.
Er wird ungerecht behandelt werden, fies, mies,
verspottet, angespuckt, getreten, gekratzt,
verhöhnt, entwertet, als Tier geachtet.
Und er tat ja auch den Dienst,
für dessen Erfüllung und Umsetzung -
für gewöhnlich am Passahfest,
ein Tier herhalten muss.
Ein Lamm.
Jesus begab sich in die Gewalt der Wölfe.
Für seinen Vater lies er sein Leben los.
Er nahm sein Kreuz auf sich.
Vielleicht hätte man fragen können,
Herr, wie meinst du das?
Herr, warum sagst du das?
Herr, was willst du uns damit sagen?
Aber die Jünger blieben stumm.
Es war ja nicht nur Petrus da ...
Ich finde schon, dass es in Ordnung ist,
dass Petrus das dem Jesus sagt,
aus menschlicher Sicht ist das voll verständlich.
Stellt euch vor, alle hätten geschwiegen.
Das wär doch auch Sch...sse.
Ich mein, Jesus schüttet
hier sein Herz vor den Jüngern aus,
über die kommenden Tage,
und keiner sagt etwas dazu?
Hallo?
Na wenigstens einer,
der versucht Jesus zu trösten.
Einer,
der sein kleines Herz auftut und versucht
dem Heiland
ein Stück menschlichen Trost zu bringen.
Und doch liegt er daneben.
Aber das schmälert nicht seine Liebe.
Jesus staucht auch nicht Petrus zusammen.
Denn an ihm selbst, an Petrus warmherzigen
Worten, an ihren ernst gemeinten
vordergründigen Sinn ...
... gab es nichts zu korrigieren.
Es war eine Herzlichkeit Jesus gegenüber.
Und dennoch war -
und das ist nun wirklich das perfide,
in dieser kleinen
"komprimierten, verdichteten Herzlichkeit" -
die man ja auch kaum kürzer
hätte fassen können -,
in dieser Herzlichkeit
war eine gewaltige Anfechtung verborgen.
Leid und Tod kündigte Jesus an.
"Das geschehe dir nur nicht!"
versuchte Petrus diese Aussagen abzuwehren,
am besten, dass so etwas nie passiert.
Und so gab Jesus an den Sender dieses Worte,
der Sender, der durch alle Menschlichkeit hindurch,
durch alle menschliche
wohlgemeinte Wärme hindurch,
durch den freundlichen Respekt hindurch,
zu Jesus sprach ...
Der Sender erhielt ein Kontra,
eine ablehnende Antwort, ein Brett, eine Grenze.
Er bedrohte in Richtung Petrus,
sprach aber Satan in ihm an,
der durch „freundlich gemeinte Lichtgedanken“
Jesus von seinem Weg der Wahrheit abbringen wollte.
Da müssen wir darüber nachdenken.
Da ist auch etwas Schreckliches verborgen.
Kaum zu erkennen.
Nur durch den Geist Gottes lässt sich das erkennen.
Fleisch und Blut können das nicht.
So, wie auch an anderer Stelle Petrus
in Jesus den Messias erkannt hatte.
Fleisch und Blut haben das dem Petrus nicht gezeigt.
Dieses gut gemeinten Worte,
die aus dem Mund Petrus kamen,
die das Leid von Jesus abwenden wollten,
waren ein feurige Pfeile.
Sie waren eine Versuchung.
Und Jesus hat sie im Glauben abgewehrt.
Hätte Jesus hier nachgeben,
so hätte er die Schrift verlassen,
er hätte die Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes,
seines Vaters verlassen.
Er hätte seine Berufung
und seinen Vater verleugnet.
"Geh hinter mich" Satan.
Du stellst dich gerade auf den ersten Platz.
Du willst gerade der ERSTE sein,
du willst „FIRST“ sein.
Du willst dich gerade „groß“ machen.
Du willst der Bestimmer sein.
Aber es geht nicht nach dir,
es geht nach dem Willen
meines Vaters.
Diese Botschaft sandte Jesus an Satan
und dieser floh.
Jesus war demütig im Herzen,
er lebte aus der Gnade, aus dem,
was er beim Vater sah.
Er widerstand hier dem Satan,
und dieser musste fliehen
(vergl. Jakobus 4, 5 ff)
Dieser Satz in Jakobus
gilt seinen Kindern, er gilt uns.
Auch darüber müssten wir nachdenken,
die gewaltige Macht
die in unserer Schwachheit verborgen sein kann,
wenn wir auf Gott vertrauen.
Wenn wir der Lüge widerstehen,
dann flieht Satan von uns.
„Er, der ducheinanderbringt,
der allemal zigtausendfach stärker ist als wir,
er muss fliehen, wenn wir uns
zur Wahrheit, zum Wort Gottes stellen.“
Wenn wir uns zum Willen Gottes stellen.
Wir kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut,
sondern wenn, dann gegen ihn und seinen
gehetzten Dienern.
Satan versucht
unser Ego nach vorne zu drängen,
ihm vorne Platz zu verschaffen,
die ersten zu sein,
vor dem oder den anderen.
„First“ zu sein.
Das gilt für Menschen als auch
gleichermaßen Gruppen und Nationen.
Und die geschehene Geschichte unterschreibt das.
Und die zukünftige Geschichte
wird diesen Satz ebenfalls unterschreiben.
Aber das ist nicht unser Ding.
So sagt Jesus im Anschluss,
sowohl bei Matthäus als auch Markus
ist es in dieser Reihenfolge aufgezeichnet:
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Matthäus 16, 24+25
24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Will mir jemand nachfolgen,
der verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir.
25 Denn wer sein Leben erhalten will,
der wird’s verlieren;
wer aber sein Leben verliert
um meinetwillen, der wird’s finden.
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Im Grunde sagt Jesus da auch:
Mensch, tritt hinter mir.
Nicht du gehst voran sondern ich.
Du nehme dein Kreuz auf dich und folge mir.
Wenn du das nicht tust,
wenn du dein Leben ohne mich erhalten willst,
dann wirst du dein Leben verlieren,
(das, was du als Leben anschaust...?)
Wenn du es aber aufgibst für mich,
um meinetwillen, der wird’s finden.
2 Verse fallen mir dazu ein,
diese verknüpfe ich immer damit:
Zum einen Matthäus 11,28
wo Jesus zu unserem Kreuz sagt:
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Matthäus 11,28-30
28 Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch
und lernt von mir;
denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden
für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft,
und meine Last ist leicht.
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und dass in dieser Nachfolge Überfluss ist:
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Johannes 10, 9+10
9 Ich bin die Tür;
wenn jemand durch mich hineingeht,
wird er selig werden
und wird ein und aus gehen
und Weide finden.
10 Ein Dieb kommt nur,
um zu stehlen,
zu schlachten und umzubringen.
Ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und volle Genüge.
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Jesus sagt, verkürzt wieder gegeben:
"Folge mir nach"
Damit meint er auch
"Folge mir nach mit ganzem Herzen",
mit aller Kraft ...
(vergleiche 5. Mose 6, 4-6, 3. Mose 19,18, Matthäus 22, 37-40)
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5. Mose 30, aus 1-20, Verse 2 + 6
2 und du dich bekehrst zu dem HERRN,
deinem Gott,
dass du seiner Stimme gehorchst,
du und deine Kinder,
von ganzem Herzen
und von ganzer Seele in allem,
was ich dir heute gebiete,
....
6 Und der HERR, dein Gott,
wird dein Herz beschneiden
und das Herz deiner Nachkommen,
damit du den HERRN, deinen Gott,
liebst von ganzem Herzen
und von ganzer Seele,
auf dass du am Leben bleibst.
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Nachfolge ist etwas "Ganzes",
Glaube ist etwas "Ganzes"
LIEBE ist etwas "Ganzes".
Und darin ist die Furcht des HERRN verborgen,
dass wir
das "Arge, Zerstörerische, Durcheinanderbringende"
das, was Gott, was seiner Liebe Unehre macht,
dass wir das nicht mögen sondern ablehnen.
Das wir das nicht leiden,
dass wir einen Widerwillen haben, einen Ekel.
Sünde wird uns immer auch verunreinigen,
es wird uns die Würde nehmen.
Dass wir das Arge hassen, uns davon abkehren.
Es einfach nicht mögen.
Und das Zweite, die kleine große Schwester
der Furcht des HERRN,
ist die Freude im Herrn.
Bei der Furcht des HERRN
ist auch immer die Freude des Herrn dabei,
mit er ich mein Kreuz tragen kann,
mit der ich über Mauern springen kann.
Und das alles mitten in der Vergänglichkeit,
mitten im Psalm 39.
Wir verdrängen seine Worte nicht,
aber mitten, zwischen jeden seiner Worten
leuchtet Vaters Gnadenlicht.
Leuchtet uns sein "Uns-Entgegenlaufen".
Ohne das können wir gar nicht mehr denken.
Das ist ein Teil von uns,
auch in der Trauer.
Vater ist ein Teil unserer Identität.
Und die Bibel, die Heilige Schrift
ist unser Familienbuch.
Vater ist unser Ziel,
wir sind in Jesus auf dem Weg zu ihm,
und gleichzeitig ist er schon da,
wo wir seine Gebote aus Liebe zu ihm halten,
auf ihn schauend, vertrauend,
er hat alle Rechte unser Leben zu gestalten.
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Johannes 14, 21 ff
21 Wer meine Gebote hat und hält sie,
der ist’s, der mich liebt.
Wer mich aber liebt,
der wird von meinem Vater geliebt werden,
und ich werde ihn lieben
und mich ihm offenbaren.
22 Spricht zu ihm Judas,
nicht der Iskariot:
Herr, was bedeutet es,
dass du dich uns offenbaren willst
und nicht der Welt?
23 Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten;
und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen
und Wohnung bei ihm nehmen.
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Er, Jesus, das Lamm,
ist auf dem Thron, im Herz.
Ein Lamm, das nicht schlägt,
also schlagen wir nicht.
Er ist immer da,
wenn ich am Weinstock bleibe.
Auch auf dem Thron, im Schmerz.
Wenn meine Sinne
in Angst spazieren gehen
oder getrieben werden.
Er
ist
treu
und
da.
Jesus,
der Weg,
die Wahrheit,
das Leben.
Ziel und Weg zugleich.
Weg und Ziel zugleich.
Wir sind verborgen in Jesus beim Vater.
Er ist unsere Gegenwart und unsere Zukunft.
Wir haben also immer, immer, immer
unser Leben bei uns und vor uns.
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HERR,
lehre doch mich,
dass es ein Ende mit mir haben muss
und mein Leben ein Ziel hat
und ich davon muss.
Psalm 39,5
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