Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 17.5.2023
2 Ach, HERR,
strafe mich nicht in deinem Zorn
und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalm 6, 2
David macht hier eine schwere Zeit durch.
Es ist im ganzen Lied aber
keine Rede von eigener Schuld.
Es geht um Bedrückung von außen.
David erlebt sich in einer Situation
der eigenen Schwäche,
sein Körper, seine Seele,
sein Leben ist erschrocken.
Sehr erschrocken.
Er wendet sich an Gott.
Er sagt es ihm.
Er schüttet sein Herz aus.
Sein inneres Gegenüber ist Gott.
Ohne ihn ist David nichts.
Aber gerade, im Augenblick,
wo die Bedrückung so arg ist,
wo er so kraftlos ist,
die ganze Nacht weint,
so dass sein Lager davon Nass ist,
"ich schwemme mein Bett die ganze Nacht
und netzte mit meinen Tränen mein Lager"
da teilt er das Gott alles mit.
Übeltäter wollen ihm ans Leder,
sie haben es auf seine Haut abgesehen.
David bäumt sich auf,
"Weicht von mir, alle Übeltäter!"
warum:
weil er selber stark ist,
Waffen und Rosse hat?
Geheimdienst und Spezialisten?
Nein!
"Weicht von mir, ihr Übeltäter!"
weil
"denn der Herr hört mein Weinen!"
Männer weinen doch nicht!?!?
"So ein Schmarrn,
so ein Unsinn,
so eine Lüge!"
Vor Gott dürfen Männer weinen,
vor dem Vater Jesu Christi darf man weinen.
Und auch Jesus hat geweint.
Und ich bin mir sicher,
wenn wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind,
und er uns die Möglichkeit des Weinens gegeben hat,
dann kann er auch weinen.
Gott ringt so sehr um uns Menschen.
Da wird es auch bei ihm nicht ohne Tränen abgehen.
Damals vor Noah,
"Gott war bekümmert in seinem Herzen!"
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1. Mose 6, Verse 5 und 6
Als aber der HERR sah,
dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden
und alles Dichten und Trachten ihres Herzens
nur böse war immerdar,
da reute es den HERRN,
dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden,
und es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
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Gott lässt auch Jeremia sagen:
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Jeremia 14, 17
Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen:
Meine Augen fließen über von Tränen,
unaufhörlich Tag und Nacht;
denn die Jungfrau,
die Tochter meines Volks,
ist völlig zerschlagen
und unheilbar verwundet.
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So sehen wir, dass unser lebendiger Gott,
der Himmel und Erde geschaffen hat,
der die Milchstraßen in Bewegung hält
und den Atomen ihren Weg weist,
dass dieser Gott weinen kann.
Können wir hier mal stehen bleiben
und darüber nachdenken.
Wann haben wir das letzte Mal darüber nachgedacht,
dass Gott "Herz" hat.
"Ein Herz für Menschen?"
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Psalm 8, 3-6
3 Aus dem Munde
der jungen Kinder und Säuglinge /
hast du eine Macht zugerichtet
um deiner Feinde willen,
dass du vertilgest den Feind
und den Rachgierigen.
4 Wenn ich sehe die Himmel,
deiner Finger Werk,
den Mond und die Sterne,
die du bereitet hast:
5 was ist der Mensch,
dass du seiner gedenkst,
und des Menschen Kind,
dass du dich seiner annimmst?
6 Du hast ihn wenig niedriger gemacht
als Gott,
mit Ehre und Herrlichkeit
hast du ihn gekrönt.
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David weint vor Gott,
vor wem sollten wir sonst weinen?
Vor ihm brauchen wir uns niemals zu schämen.
Er weiß doch eh alles.
Und kennt uns,
und er stellt sich zu unserer Schwachheit.
Er belässt uns unsere Schwachheit,
unsere Schwachheit gehört zu unserer Würde.
Unsere Würde besteht nicht darin
stark zu scheinen,
sondern den anderen
in seiner Schwachheit nicht zu verurteilen,
sondern ihm aufzuhelfen.
Das ist die Würde der Liebe,
dass sie nicht nur in der Höhe wohnt,
sondern beim Zerschlagenen.
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Jesaja 57,15
Denn so spricht der Hohe und Erhabene,
der ewig wohnt,
dessen Name heilig ist:
Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum
und bei denen,
die zerschlagenen und demütigen Geistes sind,
auf dass ich erquicke
den Geist der Gedemütigten
und das Herz der Zerschlagenen.
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Wir sollten aber darauf schauen, das
hier nicht nur "zerschlagenen Geistes"
sondern auch "demütigen Geistes" erwähnt wird.
Esau war auch "zerschlagen",
wegen seines Erstgeburtsrechts
und des nicht erhaltenen Segens.
Aber er war nicht demütig.
Wir Menschen zwingen Gott durch unsere Sünde
zum Zorn!
Ich rede nicht von einem einmaligen Fallen,
sondern von einem Verharren.
Im Grunde ist der Zorn eine natürliche Reaktion
Gottes auf Sünde.
Sünde ist an sich zerstörend,
und das genau bringt die Sünde mit sich,
das Zerstörende.
Und das erleben wir als Bedrückung.
Als eine Reaktion Gottes.
Im Grunde aber ist es auch eine Folge.
Aber Gott will nicht,
dass wir durch die Sünde verloren gehen.
Die Sünde ist schlimmer als wir ahnen.
Sie verursacht bei uns Ungerechtigkeit,
und bei Gott vermutlich oft auch eine Art Traurigkeit.
Wenn er den ganzen Tag dasteht
und nach seinem Volk ruft....
(Jesaja 65, 2)
Sünde,
könnte man meinen,
bringt Gott unter Zugzwang.
Sonst fallen wir für immer.
Gnade brauchen wir.
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Jeremia 14,10
So spricht der HERR von diesem Volk:
Sie laufen gern hin und her
und schonen ihre Füße nicht.
Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen,
sondern er denkt nun an ihre Missetat
und will ihre Sünden heimsuchen.
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Gott hat einfach keinen Gefallen an der Sünde,
weil sie uns vernichtet, sie ist ein tödliches Gift.
Er hat aber auch keinen Gefallen am Tod der Menschen,
die nicht ihm vertrauen:
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Hesekiel 18,32
Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen,
der sterben müsste,
spricht Gott der HERR.
Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
Hesekiel 33,11
So sprich zu ihnen:
So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR:
Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen,
sondern dass der Gottlose umkehre
von seinem Wege und lebe.
So kehrt nun um von euren bösen Wegen.
Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?
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Im Grunde seines Herzens
hat Gott Gedanken des Friedens.
Er hat keine Freude am Leid der Menschen.
Er will nicht den Menschen betrüben.
Das rufen die Menschen herbei durch ihre Sünde.
Im Gegenteil,
Gott hält die andere Wange hin.
Und wir hauen durch die Sünde drauf.
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Klagelieder 3, 31-33
30 Er biete die Backe dar dem,
der ihn schlägt,
und lasse sich viel Schmach antun.
31 Denn der Herr verstößt nicht ewig;
32 sondern er betrübt wohl
und erbarmt sich wieder
nach seiner großen Güte.
33 Denn nicht von Herzen
plagt und betrübt er die Menschen.
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Im Grunde nach hat Gott Gedanken des Friedens.
Aber wir lassen ihn nicht,
wir versuchen ihn durch jede Sünde neu.
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Jeremia 29,11
Denn ich weiß wohl,
was ich für Gedanken über euch habe,
spricht der HERR:
Gedanken des Friedens
und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
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Vor diesem Gott kann man schon weinen
und sein Herz ausschütten.
Er lacht nicht darüber.
Und David wird das in späteren Liedern beschreiben,
dass Gott ihn erhörte und half.
Aber es geht ja nicht nur um David, oder um uns,
sondern darum, Gott zu erkennen.
Nicht wegen Gott beten wir letztendlich,
sondern wir Menschen brauchen das,
vor ihm.
Wir sind in allem niemals die Macher!
Wir sind die Empfänger!
Manchmal treten wir Gott auf die Füße,
wir drehen unser Tun so hin,
dass wir als Empfänger erscheinen,
aber in Wirklichkeit die Konstrukteure
und Verführten unserer Ansichten sind.
Gott decke das in uns auf.
Denn schnell sitzt ein Götze
auf dem Thron unseres Herzens.
Der kann sogar ziemlich fromm sein.
Einer,
der uns andere Menschen groß macht
und sie uns als Heilsbringer hinstellt.
Das Heil kommt aber allein vom Vater
durch seinen eingeboren Sohn Jesus Christus.
Er ist das Herz des Vaters.
Und der Vater hat die ganze Kostbarkeit seiner Liebe
in seinen Sohn hineingelegt
und war in ihm,
als er die Welt mit sich versöhnte.
Die Liebe Jesu am Kreuz:
hier hängt der Gott des Friedens,
der Gott der bei dem Menschen,
des zerschlagenen und demütigen Herzens wohnt....
der Gott,
der keinen Gefallen
am Tode des Gottlosen hat,
sondern ihm Würde und Ehre gibt,
in dem er selbst tot wird.
Es führt kein Weg an diesem Leiden Gottes vorbei.
Hier ist die enge Pforte,
hier beginn und mündet der schmale Weg.
Hier ist die Ausgabestelle des Lebens,
des lebendigen Wassers.
Die Abgabestelle aller Schuld und Gier.
Der Neuanfang alles neuen,
von oben her geborenen Lebens.
Es beginnt in Jesus,
der im Schoß des Vaters ist.
Und wir,
die wir in Schwachheit Gott lieb haben,
mit ihm.
Wir scheuen uns nicht zu weinen.
Aber wir haben in allem eine Freude,
die Freude des geliebten Menschen
der wie ein Kind wurde
und hier ewiges Leben fand.
Definitiv -
bereits heute.
Denn er züchtig uns nicht in seinem Grimm,
sondern aus Liebe, und das nicht schwer.
Eigentlich ist es oft eine Folge unserer Sünde
und unseres „Nicht-vergeben-Wollens“
und unserer Halbherzigkeit.
Denn er straft uns nicht in seinem Zorn,
denn die Strafe liegt auf Jesus,
damit wir Frieden hätten.
Lesen wir also Psalm 6,2,
dann gehört dazu auch
Jesaja 53.
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2 Ach, HERR,
strafe mich nicht in deinem Zorn
und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalm 6, 2
*
Jesaja 53, 4-5
4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit
und lud auf sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den,
der geplagt und von Gott geschlagen
und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen
verwundet und um unsrer Sünde willen
zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm,
auf dass wir Frieden hätten,
und durch seine Wunden sind wir geheilt.
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