Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 10.6.2023
... denn ich will die Müden erquicken
und die Verschmachtenden sättigen.
Jeremia 31, 25
Der kleine Zusammenhang:
21 Richte dir Wegzeichen auf,
setze dir Steinmale und richte deinen Sinn
auf die Straße,
auf der du gezogen bist!
Kehr zurück, Jungfrau Israel,
kehr zurück zu diesen deinen Städten!
22 Wie lang willst du in der Irre gehen,
du abtrünnige Tochter?
Denn der HERR wird ein Neues
im Lande schaffen:
Die Frau wird den Mann umgeben.
23 So spricht der HERR Zebaoth,
der Gott Israels:
»Man wird dies Wort wieder sagen
im Lande Juda und in seinen Städten,
wenn ich ihr Geschick wenden werde:
Der HERR segne dich,
du Wohnung der Gerechtigkeit,
du heiliger Berg!
24 Auch Juda samt allen seinen Städten
soll darin wohnen,
die Ackerleute und die mit Herden umherziehen;
25 denn ich will die Müden erquicken
und die Verschmachtenden sättigen.
« 26 Darüber bin ich aufgewacht
und sah auf und hatte so sanft geschlafen.
Es ist auf eine Zeit prophezeit,
wenn Gott aus den Völkern der Welt
die Stämme Israels zusammenrufen wird.
Dabei wird er sie züchtigen mit Maßen.
(vergl. Jeremia 30, 11)
Die jeweiligen Abschnitte sind
in der Lutherbibel wie folgt überschrieben:
Israels Befreiung (Jeremia 30, 1-11)
Die Wunden werden geheilt (Jeremia 30, 12-17)
Der Wiederaufbau (Jeremia 30, 18-24)
Die Heimkehr (Jeremia 31, 1-14)
Die Klage hat ein Ende (Jeremia 31, 15-26)
Die neue Saat (Jeremia 31, 27-30)
Der neue Bund (Jeremia 31, 31-34)
Das unverbrüchliche Heil (Jeremia 31, 35-40)
Der Text ist so voll und schwer an Gewicht.
Selbst nach 10 maligem Lesen,
würden einem immer wieder
neue Dinge auffallen.
Ich schreib das,
weil das der Zusammenhang ist.
Es geht um die Zukunft Israels.
Und wir neigen ja dazu,
jeglichen Trostvers
aus seinem Zusammenhang zu nehmen,
getreu dem Motto "alles ist euer",
und ihn für unser kleines Leben,
unsere alltäglichen Probleme oder Sorgen
zu empfangen oder aber auch zu missbrauchen.
Es ist ja gut, wenn wir ihn empfangen.
Dann hat Gott ihn aus dem Zusammenhang
gelöst und ihn uns zugesprochen.
Andererseits ist es aber schon auch hilfreich
zu lernen,
wie und worin dieser Vers integriert ist.
Denn alle Schrift
ist ja nütze zur Lehre und Auferbauung,
und eben auch zur Korrektur.
Und nicht nur die Honigstückchen.
So gibt es auch bei diesem Vers eine Vorgeschichte.
Ab Vers 21 weist Gott darauf hin:
Israel, bereite den Weg vor,
den du zurückgehen sollst.
Komm zurück zu deinen Städten!
Gott gebraucht das Wort von der abtrünnigen Tochter.
Er will etwas Neues schaffen,
und zwar in seinem Land:
"Die Frau wird den Mann umgeben!"
Israel wird um Gott sein, der zu Zion wohnen wird.
Das wäre eine Form der Deutung.
Es ist eine schöne Formulierung.
Gott ist ja kein Mann,
aber ich glaube es ist zulässig,
diese Deutung zu wagen.
Umgeben heißt ja nicht,
malochen, sich alles gefallen lassen, etc.
Kind um Kind auf die Welt bringen und schweigen,
arbeiten, arbeiten ...
Vielleicht ist "Umgeben" das,
was "Mann" braucht um
Mann zu sein?
Ich meine das jetzt nicht
auf die Sexualität bezogen.
Vielleicht ist das Umgeben der Frau
zum Mann etwas,
was "Frau" braucht, um Frau zu sein?
Ich hab "vielleicht" geschrieben,
es ist ja nur ein Gedanke ...
Vielleicht ist das Umgeben der Frau beim Mann,
das "sich umgeben lassen" des Mannes etwas
was er benötigt um Mann zu sein?
Kann er es zulassen?
Vielleicht ist es so,
dass "die Frau lieben,
wie Christus die Gemeinde liebt"
"Mann" benötigt, um Mann zu sein?
Stellen darf man doch die Fragen - oder?
Es ist die Andersartigkeit die ergänzt, oder?
Vielleicht aber auch nicht?!?
Wo ist dann aber das Lernen
und weiterkommen,
das Wachsen?
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24 Auch Juda samt allen seinen Städten
soll darin wohnen,
die Ackerleute und die mit Herden umherziehen;
25 denn ich will die Müden erquicken
und die Verschmachtenden sättigen.
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Es wird hier nicht von Reichen, Immobilienmaklern,
Großgrundbesitzern, Oligarchen etc. geredet.
Sondern von Ackerleuten und Hirten mit Herden,
sie werden in den Genuss kommen,
erquickt und gesättigt zu werden.
Ich weiß, das ist von unseren Alltagsgedanken
so weit weg.
Aber es wird gescheh'n.
Gott ist bereit die Müden zu erquicken
und die Menschen, die verschmachten,
zu sättigen.
Erquicken, verschmachten;
das sind lauter alte Worte.
Sie werden heute nicht mehr oft verwendet.
Heute sagt man statt verschmachten:
Im Erschöpftsein bleiben,
im Ausgebrannt sein bleiben (Burn-out),
überarbeitet, leer sein und bleiben,
ausgezehrt, von einer Depression beherrscht,
von Hunger geschwächt.
Es ist ein Vergehen im Sinne von Zerfallen
in einem gewissen Zustand,
ein dem Tode näher kommen.
https://www.duden.de/rechtschreibung/verschmachten
Bedeutung: Entbehrung (besonders Durst, Hunger) leiden
und daran zugrunde gehen
Synonyme:
austrocknen verdursten [vor Durst] sterben,
zugrunde gehen
umgangssprachlich: eingehen
an Unterernährung sterben
den Hungertod erleiden/sterben verhungern
https://www.duden.de/rechtschreibung/erquicken
Bedeutung: neu beleben, stärken, erfrischen
Synonyme:
aktivieren, beflügeln,
anregen, anregend/belebend wirken,
aufmuntern, beleben, erfrischen,
stärken, stimulieren, wohltun,
gehoben: laben
bildungssprachlich: vitalisieren
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Jesus verwendet das Wort erquicken auch:
In dem Bibelabschnitt,
der mit
"Jesu Lobpreis. Der Heilandsruf"
überschrieben ist, Matthäus 11, 28:
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28 Kommt her zu mir,
alle,
die ihr mühselig
und beladen seid;
ich will euch erquicken.
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Aber auch dieser Vers ist in einem Zusammenhang.
Man muss aber wissen,
dass Jesus vorher sehr, sehr, sehr, sehr
ernste Worte über die galiläischen Städte gesagt hat,
in denen er viele Menschen geheilt hat.
Sie sind nicht umgekehrt,
besonders Kapernaum.
Jesus sagt sogar,
hätten die Menschen in Sodom
seine Heilungen erlebt,
so hätten sie Buße getan,
sie wären umgekehrt.
Da kann man gut sehen,
dass Wunder eben
sowohl Umkehr als auch Gericht bewirken.
Danach lobt Jesus seinen Vater:
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25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach:
Ich preise dich, Vater,
Herr des Himmels und der Erde,
dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es Unmündigen offenbart.
26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater,
und niemand kennt den Sohn als nur der Vater;
und niemand kennt den Vater
als nur der Sohn
und wem es der Sohn offenbaren will.
28 Kommt her zu mir,
alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch
und lernt von mir;
denn ich bin sanftmütig
und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden
für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft,
und meine Last ist leicht.
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Bist du klug und weise?
Hältst du dich für klug und weise?
Zählst du dich zu den Gebildeten?
Das reicht ja noch nicht um klug und weise zu sein.
Wissen schützt ja vor Dummheit nicht.
Du kannst das ja sein,
du darfst das ja sein,
als klug und weise,
das ist nicht das Problem.
Aber es wird zu einem Problem,
in Relation zu Gott.
Menschlicher Klugheit und Weisheit hat Gott
eine Absage erteilt.
Menschliche Klugheit und Weisheit lässt er
daneben liegen.
Uninteressant, tot, ohne Belang,
wenn es um die Beziehung zu Gott geht.
Ansonsten ist menschliche Klugheit und Weisheit
schon von Nöten.
Zum Beispiel hören lernen.
Schaue links, rechts, links bevor du über die Straße gehst.
Verlass dich nie nur auf deine Ohren im Straßenverkehr.
Das Hören ist schon Klugheit,
das Tun umso mehr.
Aber wenn es um das Heil geht,
dann müssen diese Werkzeuge passen.
Denn Gott will uns als Kind.
Er will unser Herz,
nicht das Sammelsurium von erlernten Gedanken
und Gedankengebäuden und Besserwisserei.
Da pfeift er drauf.
... und hast es Unmündigen offenbart.
Wer zu Gott kommen will,
der muss mit seinem Menschsein
wieder wie ein Kind werden.
Also nicht kindisch,
sondern wahrheitsliebend
und empfangsbereit.
Es tut das einfach.
Das Kind packt das Ego an den Haaren
und zieht es mit schwacher großer kindlicher Kraft
hinter sich her und
entsorgt es unter dem Kreuz von Golgatha:
"Papa, das Ego macht mich ganz fertig,
es zerstört alles,
ich wills einfach nicht mehr haben.
Schenk mir ein fleischernes Herz,
das empfindsam ist für dich!
Schenk in mir einen neuen Menschen,
der dich lieb hat.
Mach mich neu von dir her.
Hörst du!
Und vergib mir meinen Irrweg.
Mein bisheriges Leben,
wo du nicht Chef sein durftest und wo
ich zugelassen habe,
dass mein Ego alles versaut.
Vergib mir,
dass ich deine ewige Liebe so betrübt
und ihr so lange widerstanden hab.
Danke, dass du mir vergibst.
Danke, dass du ein Guter bist.
Danke dass du ein Gesunder bist.
Ein Echter und ein Treuer.
Ich erkenne durch dein Licht,
dass Jesus für mich gestorben ist
und für alles bezahlt hat,
was ich getan habe.
Ganz persönlich auch für mich.
Herr Jesus komm in mein Herz
und mach darin klar Schiff.
Mach es sauber und rein,
du sollst auf dem Thron meines Lebens,
all meiner Tage sein."
Ja, so, oder so ähnlich
auf irgendeine Art,
einer individuellen Art
des Menschen, so wie
sein Mund gewachsen ist.
Der Mensch,
der wie ein Kind zum Vater kommt.
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Matthäus 18, 2+3
2 Und er rief ein Kind zu sich
und stellte es mitten unter sie
3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch:
Wenn ihr nicht umkehrt
und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
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Manchmal denken wir,
das ist eine einmalige Sache,
jetzt bin ich ja Gotteskind,
alles paletti!
(paletti: einwandfrei, gut in Ordnung, korrekt,
ordnungsgemäß richtig, vorschriftsgemäß,
vorschriftsmäßig - wie es sich gehört)
Wie bei einem guten Gesetz, das man befolgt.
Aber ich denke,
so ist das nicht gemeint.
Viele Christen laufen dermaßen verkopft umher,
und dann stöhnen sie und es entsteht
in den Gemeinden so ein Satz
wie "Der längste Weg ist der vom Kopf zum Herz"
oder so.
Weil die Menschen es mit dem Kopf
aufgenommen haben.
Sie sind nicht geworden wie ein Kind,
sie sind nicht geblieben wie ein Kind.
Da sind gerade wir Deutschen gut drin.
Denn wenn,
wenn wir schon mal etwas machen,
dann machen wir es richtig,
besonders die Fehler ....
Wenn wir nicht werden wie ein Kind,
dann ist hier gar nichts paletti!
Es mag vor Augen durchgestylt
und ordnungsgemäß ablaufen.
Aber im Himmel
das ist jetzt vielleicht neben der Spur,
kauen vielleicht die Engel auf ihren Fingernägeln
wegen der Borniertheit von uns Christen.
Jesus bringt ja auch noch ein altes Wort
mit in diese Nachdenkenszeit.
"mühselig"
https://www.duden.de/rechtschreibung/muehselig
Bedeutung:
beschwerlich, strapaziös und oft sehr zeitraubend;
mit viel Mühe, Anstrengung verbunden
Synonyme:
anstrengend, aufreibend, beschwerlich, erschöpfend
hart, mühsam, sauer, schwer, steinig, stressig
Leider hören wir nicht als Unmündige,
sondern als reflektierende,
wissende Erwachsenenköpfe.
Das strengt an.
Und deshalb,
so meine ich, mit meiner
in mir jetzt gerade einfallenden Vermutung,
reden wir auch wenig darüber.
Weil das strengt auch an.
Beim Kind aber ist das Herz voll und
es würde gerne reden,
über die Predigt, was es erkannt hat,
über die herrliche Liebe Jesu ...
findet aber nur noch Erwachsene,
die vom Wetter, Urlaub, Planungen,
Verwandtschaft, Arbeit,
etc. reden.
Das Kind weiß gar nicht,
wohin mit seiner Freude,
aber ....
es ist, als ein Geist der Klugheit und Weisheit
dieser Welt ausgegossen,
grad oft nach dem Gottesdienst wirkt das so.
Wann reden wir da über das Wort des Pfarrers
und der Prediger, das uns getroffen hat.
Vielleicht hat es uns ja nicht getroffen,
erschüttert....
Wen haben wir eigentlich vor Augen,
den Prediger oder unseren Vater und Herrn?
Wir wollen doch nicht etwa
als zu fromm angeschaut werden?
Nein, das passiert wahrscheinlich nicht,
das wäre ja Menschenangst.
Wir haben nur noch
so vieles andere zu besprechen.
Aber nicht darüber,
dass er uns erquicken will.
Wir halten uns für erquickt,
haben aber gar keine Erquickung
in Anspruch genommen.
Muss ja vielleicht nicht jeder wissen,
dass wir mühselig sind.
Und, und, und ...
... ist da nicht viel Sand im Getriebe?
Manche nehmen ihre verschmachtende Seele
gar nicht (mehr) wahr.
Israel brauchte in der Richterzeit
oft _J_a_h_r_e_
bis es nach Gott _s_c_h_r_i_e_.
So verschmachtend sind wir dann doch nicht.
Männer weinen ja auch nicht.
Manche leben trotz Gemeindebesuch ihr Leben lang eine
halbfromme Fassade.
Wenn wir nicht werden,
wie die Kinder,
wir können _n_i_c_h_t_
ins Reich Gottes kommen.
Und auch das ist zu bedenken.
Das Kind
hat keine Probleme
mit der ersten Liebe!
Es ist ein Neu-geboren-werden,
ein von "Oben-her-geboren-werden" einerseits,
damit fängt es an. Ein Zeitpunkt.
Wobei manche Geburten
etwas länger brauchen.
Aber keine Wochen, Monate oder gar Jahre.
Und es ist ein lebenslanges Werden,
ein Umgestaltetwerden
in sein Wesen, in das Wesen Jesu,
das geht nicht ohne Kindsein.
Das Kind glaubt einfach,
es glaubt einfach einfach.
Es nimmt Gnade um Gnade, einfach.
Der Glaube ist etwas einfaches.
Aber der Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden _h_a_t_.
Es ist nicht irgendein x-beliebiger Glaube.
Es ist ein festes Verhältnis mit dem,
dem wir vertrauen,
dass er auf unser Rufen reagiert
und uns Gutes will.
Unser guter Vater im Himmel,
zu dem wir Zugang in Jesus haben.
Der Glaube, den Gott schenkt,
der macht, dass wir an Jesus glauben,
wie die Schrift sagt.
Und wir wollen mit Eindringlichkeit,
und wenn es nicht anders geht,
unter Tränen,
Gott bitten,
dass von uns Ströme lebendigen Wassers fließen.
Ströme nicht Tropfen.
Er ist es uns doch wert, oder?
Wir nehmen Gnade um Gnade
und gehen von einer Herrlichkeit zur nächsten.
Wir sterben täglich und sind mitten im Leben.
denn:
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... denn ich will die Müden erquicken
und die Verschmachtenden sättigen.
Jeremia 31, 25
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